„Frieden ist das Wichtigste, was es gibt auf der Welt“, sagt Telse Thal (62) aus Nortorf. „Es gibt viele Aspekte, um die ich mir Sorgen mache. Frieden ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Um den Frieden sorgen sich hier alle. „Durch Kriege und Aufrüstung werden Gelder verschwendet, die wichtig für den Umweltschutz und für soziale Ausgaben wären“, sagt Dietmar Koselitz (67) aus Altenholz. „Der Wohnungsbau spielt auch in Kiel eine besondere Rolle. Hier fehlen dringend Gelder, um den kommunalen Wohnungsbau voranzutreiben.“
Früher, so erzählt der ehemalige Werftarbeiter, hätte es einen Arbeitskreis für alternative Produktion gegeben. „Hier hat man sich überlegt, was man statt Rüstungsproduktion Sinnvolles produzieren könnte, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Da gab es tolle Ideen, auch für den Umweltschutz. Diesen Arbeitskreis gibt es leider nicht mehr. Er wäre aber notwendig.“
Verträge wurden aufgekündigt
Gewerkschaftssekretärin Bettina Jürgensen sagte: „Seit der Kündigung des INF-Vertrages steigt die Kriegsgefahr erheblich.“ Die INF-Verträge (Intermediate Range Nuclear Forces) wurden 1988 zwischen der Sowjetunion und den USA abgeschlossen. Sie verbieten den Besitz und die Produktion sowie Flugtests von Nuclearen Mittelstreckenraketen. „Die Verträge wurden von US-Präsident Trump aufgekündigt. Dadurch fangen die USA und Russland das Hochrüsten an.“
EU soll Friedensbündnis sein
Mit einer Fahne mit der weißen Friedenstaube steht auch Kerstin Koselitz (64) in der Menge. „Mir ist es wichtig, dass auch den Menschen bewusst wird, dass die Nato das Zwölffache für die Rüstung ausgibt als die Russen. Die EU sollte eher ein Friedensbündnis sein und sich nicht an Kriegsaktionen beteiligen. Wir müssen dafür sorgen, dass Deutschland nicht mehr an Kriegseinsätzen beteiligt wird und dass keine weiteren Waffen von Deutschland an andere Staaten geliefert werden.“
Friedensaktivisten geben Hoffnung nicht auf
Viele der Teilnehmer gehen seit Jahrzehnten zum Ostermarsch. Die Friedensaktivisten haben die Hoffnung nach wie vor nicht aufgegeben, dass sich mehr Menschen für Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Kerstin Koselitz: „Schön wäre es, wenn wir mehr Menschen motivieren könnten, sich an unseren Friedensaktivitäten und am Ostermarsch im nächsten Jahr anzuschließen. Beim Einsatz für den Frieden zählt jeder.“