Aufruf für die Ostsee - Ein Meer des Friedens
Stellungnahme des Bundesausschusses Friedensratschlag zu PESCO
Die am Montag erfolgte Vereinbarung zur EU-Militärkooperation PESCO beinhaltet vor allem eine deutliche Steigerung der nationalen Militärausgaben. Schon im NATO-Beschluss zur schrittweisen Erhöhung der Militärausgaben auf 2 Prozent des BIP ist das vorgesehen . PESCO ist darüber hinaus ein weiterer Schritt in Richtung einer „Armee der Europäer" wie von der Leyen den Weg zu einer Europäischen Armee beschreibt.
Die deutsche Beteiligung daran beruht auf einer gemeinsamen Vorlage der noch amtierenden Minister Ursula von der Leyen und Sigmar Gabriel. Insbesondere von Sigmar Gabriel wurde bisher die Forderung nach Erhöhung der Rüstungsausgaben nach NATO-Kriterien verbal abgelehnt. Mit der nun getroffenen, weitreichenden Grundsatzentscheidung werden solche Aussagen als unglaubwürdig bloßgestellt.
Zugleich soll diese Festlegung ohne Aussprache im Bundestag erfolgen, d.h. eine demokratische Kontrolle dieser Entscheidung ist nicht vorgesehen.
Der Bundesausschuss Friedensratschlag fordert ein ziviles Europa . Er sieht sich in seiner aktiven Unterstützung des Aufrufes "abrüsten statt aufrüsten" bestätigt und fordert darüber hinaus von Bundesregierung und Bundestag eine offene Debatte darüber, zu welchen Lasten diese Erhöhung der Militärausgaben im zivilen Bereich erfolgen soll.
Gleichzeitig bekräftigt der Bundesausschuss Friedensratschlag damit seine Aufforderung an alle friedensbewegten Menschen zur Beteiligung an örtlichen Aktivitäten beim bundesweiten Aktionstag am Samstag, den 18.11., um damit auf die Konsequenzen der weiteren Aufrüstungspolitik und die Notwendigkeit einer Gegensteuerung aufmerksam zu machen.
Frankfurt, den 14. November 2017
Kontakt: (Willi van Ooyen) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Stellungnahme zur Verleihung des Friedensnobelpreises an ICAN
Die Hiroshima Arbeitsgemeinschaft begrüßt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Anti-Atomwaffenorganisation ICAN. Das Nobelpreiskommittee würdigt damit eine Organsiation der Friedensbewegung in ihrem Bemühen um ein Verbot von Atomwaffen. Viele Menschen sind besorgt über die militärischen Bedrohungen vor allem in Europa: Die Ausdehnung der NATO nach Osten, die Verlagerung von Militärgüter in das Baltikum, die enormen Militärausgaben der NATO, der Aufbau eines Raketenabwehrschirmes an den Grenzen Rußlands, die Modernisierung der amerikanischen Atomwaffen – alles dies sind Maßnahmen, die als bedrohlich empfunden werden. Sie haben die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung zwischen der NATO und Rußland wieder ins Blickfeld gerückt. Deshalb war die Initiative von ICAN für ein Verbot von Atomwaffen wichtig und wichtig. Inzwischen har die überwältigende Mehrheit der Nicht-Atomwaffen-Staaten in der UNO die Initiative ergriffen, einen bedeutenden Schritt für eine atomare Abrüstung zu gehen. Im März 2017 haben rund130 UNO-Mitgliedsstaaten Verhandlungen über ein Verbot von Atomwaffen aufgenommen. Allen Friedensbekundungen zum Trotz hat die Bundesregierung die UNO-Verhandlungen nicht unterstützt, sondern ist ihnen ferngeblieben. Die jetzige Verleihung des Friedensnobelpreises muss Ansporn zum Handeln.sein: Die Bundesregierung ist aufgeordert, ein Verbot von Atomwaffen aktiv zu unterstützen. Ein erster Schritt muss der Abzug und die Vernichtung der letzten in Deutschland verbliebenen Atomwaffen sein.
Als Mitglied der Organisation „Mayors for Peace“ muss auch die Stadt Kiel handeln. Der Stadtpräsident und die Ratsversammlung werden aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen und die Bundesregierung zu ermuntern, den Uno-Verbotsprozess für Atomwaffen aktiv zu unterstützen
Der DGB Köln hat eine Petition gegen die geplante Aufstockung des Rüstungsetats gestartet.
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